Mietausfallversicherung für Vermieter: wann ist sie sinnvoll?

Erfahre wann die Mietausfallversicherung greift, welche Kosten sie übernimmt und welche Vorteile sie dir als Vermieter bietet.

Paulin

4 Minuten Lesezeit

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Aktualisiert am 17 Sept. 2024

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Vor der Vermietung

Suchst du nach einem zuverlässigen Schutz vor Mietausfällen und Mietnomaden? Eine Mietausfallversicherung für Vermieter, oft auch als Mietnomadenversicherung bezeichnet, bietet nicht nur finanziellen Schutz bei ausbleibenden Mietzahlungen, sondern auch Sicherheit vor Mietnomaden, die oft hohe Schäden hinterlassen. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich bei der Vermietung deiner Immobilie effektiv vor den Risiken zahlungsunfähiger Mieter und unerwarteten finanziellen Belastungen absichern kannst. Außerdem beleuchten wir die Vorteile dieser Versicherung und erklären, wann und wie sie greift.

Eine Mietausfallversicherung bietet bei der Vermietung einer Wohnung finanziellen Schutz vor Zahlungsausfällen von Mietern. Sie deckt den Verlust von Mieteinnahmen ab, wenn ein Mieter seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Die Versicherung übernimmt die ausstehenden Mietzahlungen für einen festgelegten Zeitraum und begrenzten Betrag. Eine Mietausfallversicherung ist eine Möglichkeit, die finanzielle Sicherheit von Vermietern zu gewährleisten und das Risiko von Einnahmeverlusten zu mindern.

Eine Mietausfallversicherung wird vom Vermieter abgeschlossen, der regelmäßig eine Prämie zahlt, deren Höhe von Faktoren wie der Miethöhe und dem Risikoprofil des Mieters abhängt. Bei einem Zahlungsausfall meldet der Vermieter den Schaden an die Versicherung, die den Fall prüft und bei Anerkennung des Schadens die ausgefallenen Mietzahlungen gemäß den vereinbarten Bedingungen erstattet.

Eine Mietausfallversicherung greift, wenn der Mieter die Miete nicht zahlt oder das Mietobjekt beschädigt wird. Sollte der Mieter seine Schulden nicht begleichen oder der Mietvertrag gekündigt werden, kann die Versicherung einspringen – besonders dann, wenn die Kaution nicht ausreicht, um die Kosten zu decken.

Zuerst wird jedoch die Kaution verwendet, um den Mietrückstand zu begleichen. Falls der Mieter das Mietobjekt beschädigt und eine Haftpflichtversicherung hat, wird diese zunächst für den Schaden aufkommen. Die Mietausfallversicherung übernimmt die Kosten nur, wenn keine Haftpflichtversicherung besteht.

Wichtig ist, dass du den Schaden sofort meldest und dokumentierst. Manche Versicherungen verlangen auch einen Nachweis über die Beendigung des Mietvertrags. Beschädigte Gegenstände solltest du aufbewahren, um den Schaden belegen zu können.

Zusätzliche Leistungen einiger Versicherungen umfassen:

• Entfernen und Entsorgen von Sperrmüll
• Einlagerung von Möbeln
• Renovierungs- oder Sanierungskosten
• Ersatz für entgangene Miete während der Instandsetzung
• Desinfektion des Mietobjekts
• Rechtsschutz

Wichtig: Eine Mietausfallversicherung deckt keine Kosten für den Leerstand einer Wohnung ab.

Eine Mietausfallversicherung ist besonders ratsam, wenn du als Vermieter auf die Mieteinnahmen als Haupteinkommensquelle angewiesen bist. In der heutigen Zeit sind Risiken wie plötzliche Mietausfälle aufgrund von unvorhergesehenen Schicksalsschlägen bei Mietern keineswegs selten.

Eine Mietausfallversicherung ist sowohl für private Vermieter, die auf Mieteinnahmen zählen, aber auch für gewerbliche Vermieter, die ihre Einnahmen schützen wollen, sinnvoll.

• Die Versicherungsfirma muss vor dem Abschluss des Vertrags die Bonität des Mieters prüfen.
• Bevor du eine Mietausfallversicherung abschließt, solltest du als Vermieter eine Bonitätsprüfung des Mieters durchführen.
• Bei bestehenden Mietverträgen gibt es oft eine Karenzzeit, die seitens des Vermieters eingehalten werden muss, bevor die Versicherung abgeschlossen werden kann.

Die jährlichen Kosten für eine einfache Mietausfallversicherung liegen in der Regel zwischen 50 und 100 Euro. Kommt jedoch eine Leistung dazu, die dich vor Mietnomaden schützt, können die Kosten deutlich höher sein. Abhängig von der individuellen Situationen können die Kosten etwa zwei bis fünf Prozent der Jahreskaltmiete ausmachen. Beachte, dass die genauen Kosten von der jeweiligen Versicherung abhängen. Faktoren wie der Umfang der Vermietung, die vereinbarten Leistungen beeinflussen die Höhe der Kosten.

Je nach Versicherungsanbieter und vertraglichen Bedingungen springt die Mietausfallversicherung bei einem Ausfall der Miete für einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten ein. Allerdings gibt es auch Anbieter, die eine Abdeckung von bis zu 24 Monaten anbieten.

Üblicherweise ist die Versicherungsleistung durch eine Obergrenze begrenzt, beispielsweise auf 5.000 oder 10.000 Euro. Die Erstattung des Mietausfalls erfolgt normalerweise erst dann, wenn trotz rechtlicher Schritte wie einer Klage die Mietzahlungen nicht eingetrieben werden können.

Einige Versicherungsanbieter verlangen vom Vermieter eine Selbstbeteiligung von drei Monatsmieten oder eine Beteiligung von zirka 20 Prozent der entstandenen Kosten.

Beispiel eines Versicherungsfalls

Angenommen du hast eine Mietausfallversicherung abgeschlossen, die eine Deckung von 12 Monaten bietet und einen Höchstbetrag von 10.000 Euro festlegt. Der monatliche Mietpreis beträgt 1.000 Euro.

Nun tritt ein Mietausfall ein, da der Mieter unerwartet seine Mietzahlungen einstellt. Es kommt zu einem Mietrückstand von drei Monaten, was 3.000 Euro entspricht. Kommt es beispielsweise zusätzlich zu Sachschäden und die Wohnung muss um 2.500 Euro geräumt und saniert werden, könnte die Mietausfallversicherung einspringen und dem Vermieter eine Erstattung der Kosten leisten, da der Höchstbetrag nicht überschritten wird.

Eine Mietausfallversicherung bietet Vermietern eine Vielzahl von Vorteilen:

• Schutz vor Zahlungsausfällen: Der Hauptvorteil einer Mietausfallversicherung besteht darin, dass Vermieter gegen Zahlungsausfälle abgesichert sind.
• Kontinuierliche Einnahmen: Durch die Mietausfallversicherung erhalten Vermieter kontinuierliche Einnahmen, auch wenn der Mieter zahlungsunfähig ist.
• Schutz vor Zusatzkosten durch Schäden: In einigen Fällen kann die Mietausfallversicherung auch Schäden und zusätzliche Kosten abdecken, die durch den Mieter verursacht wurden, wie Sachschäden.

Es gibt mehrere Alternativen, die du in Betracht ziehen kannst, um dich gegen Mietausfälle zu schützen:

• Mietfactoring
• Gründliche Bonitätsprüfung des Mieters

Mietfactoring

Mietfactoring ist eine Finanzierungsoption, bei der Vermieter ihre Forderungen aus den Mieteinnahmen an ein Factoring-Unternehmen verkaufen. Dadurch erhältst du sofortigen Zugang zu einem Großteil der Mieteinnahmen, während das Factoring-Unternehmen die Einziehung der Mietzahlungen übernimmt. Es hilft Vermietern, ihre Liquidität zu verbessern und das Risiko von Mietausfällen zu verringern.

Bonitätsprüfung des Mieters

Eine gründliche Bonitätsprüfung des Mieters ist eine Alternative zur Mietausfallversicherung, da sie potenzielle Mietausfallrisiken frühzeitig erkennt. Dies hilft Vermietern, das Risiko von Mietrückständen zu minimieren und Kosten für eine Versicherung zu sparen. Wir empfehlen dir, mehrere Formen der Bonitätsprüfung zu kombinieren, um dir ein umfassendes Bild der finanziellen Situation eines potentiellen Mieters zu machen.

Die Mietausfallversicherung bietet Vermietern eine wichtige finanzielle Absicherung gegen Zahlungsausfälle und weitere Risiken im Zusammenhang mit der Vermietung einer Wohnung. Durch den Abschluss einer solchen Versicherung können Vermieter kontinuierliche Mieteinnahmen und finanzielle Stabilität gewährleisten, selbst wenn Mieter ihre Mietzahlungen nicht leisten können.

Die Versicherung bietet nicht nur Schutz vor finanziellen Verlusten, sondern ermöglicht eine zuverlässige Planung der Finanzen. Die Konditionen und Kosten einer Mietausfallversicherung variieren je nach Versicherungsanbieter. Es ist empfehlenswert, verschiedene Angebote zu vergleichen und eine Versicherung zu wählen, die deinen individuellen Bedürfnissen und deiner Risikobereitschaft entsprechen.